Wer sich in dieser Saison nach längerer Abstinenz mal wieder ein Handballspiel der RE Schwelm anschaut, wird womöglich viele Gesichter auf dem Feld nicht erkennen. Konsequent gingen die Schwelmer Verantwortlichen in den letzten zwei Jahren den Weg des Kaderumbruchs, der neue Talente und Leistungsträger hervorgebracht hat. Allein nach der letzten Saison verstärkte sich das Team mit sechs neuen Spielern. Mit Theo Süß schickt sich nun der nächste Jugendliche an, sich einen Platz bei der RE zu erkämpfen, um künftig die Geschichte der ersten Mannschaft mitzuschreiben.
Der 17-Jährige wuchs quasi mit dem Handball auf, seine komplette Familie ist seit Jahrzehnten in verschiedensten Funktionen bei den Schwelmern aktiv. „Ich wurde in den Sport und den Verein reingeboren“, erklärt er seine Verbundenheit zur RE. Er durchlief zahlreiche Jugendmannschaften, ehe sich sein Team auflöste und er zur B-Jugend zum LTV Wuppertal wechselte. Dort ist er in seinem ersten Jahr in der A-Jugend immer noch aktiv, im Sommer folgte zusätzlich der Schritt zur ersten Herrenmannschaft der Schwelmer mit einem Doppelspielrecht.
In Schwelm lernt Süß den Herrenhandball kennen
Die Entscheidung, bei seinem Heimatverein die ersten Schritte im Herrenbereich zu gehen, ist Süß leichtgefallen. „Ich habe früher in der Halle gesessen und mir die Spiele angeguckt. Schon da hatte ich den Gedanken, selbst mal dort zu stehen.“ Nach einem Probetraining war schnell klar, dass es mit Trainer und Mannschaft passt, viele der handelnden Akteure im Verein kennt Süß seit seiner Kindheit.
„Die Intensität ist anders, es geht viel körperlicher zu. Ich mag das und genieße es, Teil der Mannschaft zu sein.“
Theo Süß, Handballer bei der RE Schwelm
Seit dem Start der Vorbereitung ist der 17-Jährige regelmäßig Teil des Schwelmer Trainings, während er parallel beim LTV die nötige Spielpraxis in der A-Jugend sammelt. „Ich möchte alle Möglichkeiten nutzen, um Erfahrungen zu sammeln und mich zu verbessern.“ Das regelmäßige Training bei der RE sei dabei eine sehr gute Möglichkeit, sich auf die gestiegenen Herausforderungen im Herrenbereich vorzubereiten. „Die Intensität ist anders, es geht viel körperlicher zu. Ich mag das und genieße es, Teil der Mannschaft zu sein.“
Lauritsch plant schon mit dem langen Süß
Sein Coach Marc Lauritsch möchte Süß in den kommenden Monaten Stück für Stück an das Niveau der Verbandsliga heranführen. Der hochgewachsene Rechtshänder soll perspektivisch eine wichtige Rolle bei der RE einnehmen. „Es ist immer wichtig, Jungs mit Schwelmer Hintergrund im Kader zu haben, die den Verein kennen und gerne für uns auflaufen“, bekräftigt Lauritsch. Süß bekomme die nötige Zeit zur Entwicklung, für die kommende Saison ist er als fester Bestandteil der Verbandsligamannschaft eingeplant. „Er macht seine Sache gut, ist trainingsfleißig und hat die Chance, hier auf hohem Niveau Fuß zu fassen.“
Auch interessant
Die Tatsache, dass die Schwelmer vermehrt auf junge Spieler setzen und Lauritsch bekannt dafür ist, Nachwuchsspielern die nötige Spielzeit zu geben, war für Süß ein entscheidender Faktor bei der Entscheidung zugunsten der RE. Mit Till Mebus, Benedikt Morguet und Lazaros Lazaridis stehen drei Spieler im Schwelmer Kader, die sich aus der eigenen Jugend heraus einen Platz bei den Senioren erarbeitet haben und zu den Leistungsträgern des Teams zählen. „Der Verein und Marc setzen auf junge Spieler, das merkt man deutlich. Für mich ist das natürlich eine gewisse Sicherheit, dass ich mich hier in den nächsten Jahren entwickeln kann“, spricht Süß über das Schwelmer Projekt.
Süß passt in die neue Vereinspolitik
Für die Verantwortliche der RE ist die Rückkehr des Eigengewächses ein zentraler Bestandteil der Vereinsstrategie, wie Christian Arndt als Vorsitzender des Fördervereins bestätigt. „Theo kommt aus einer Schwelmer Handballfamilie und gehört einfach zur RE. Als Nachfolger von Spielern wie Bene, Laza und Till hat Theo genau das Profil, was wir uns wünschen.“ Süß könne in den kommenden Jahren eines der prägenden Gesichter der RE werden und habe in den vergangenen Monaten bereits viel daran gearbeitet, genau diesen Weg erfolgreich zu meistern. „Wir brauchen eine Schwelmer Identität, die Theo zu einhundert Prozent verkörpert.“
Quelle: WP Online