Schwelm, 09.08.2021. Was waren das sensationell gute Deutsche Meisterschaften in Bottrop, da waren sich alle Beachvolleyballexperten schnell einig. Bundestrainer Jörg Ahmann, Beachtrainerlegende Stefan Hömberg und weitere Bundestrainer lobten das Niveau der Deutschen Meisterschaften.
Jule Mantsch und Annika Berndt wurden nach 3 Turniertagen die Krone aufgesetzt, sie waren das stärkste Team aus dem 32er Teilnehmerfeld der Republik. Ohne eine Niederlage bewiesen sie die hohe Kunst des Beachvolleyballspielens, sie mussten mit dem Druck des Favoritendaseins umgehen, sie waren die gejagten, jedes Team wollten diejenigen sein, die Jule/Annika zum stolpern bringen. Ungerecht diejenigen, die lapidar im Vorfeld der DM behaupteten, „die beiden würden eh alle Spiele gewinnen!“. Diese Behauptungen sind unsinnig und einfach nicht fair, wenn man weiß, welchen Druck sich die jungen Mädchen selber machen, welchem Druck sie von Außen ausgesetzt sind. Jeder erwartet einen Sieg, alle gespannt, ob es doch einen Stolperstein gibt. An jedem einzelnen Turniertag war die Anspannung bei Jule und Annika deutlich anzumerken, zudem die Gegnerinnen ja keine Anfängerinnen oder „Amateure“ sind. Alle 64 Teilnehmerinnen trainieren teils unter professionellen Bedingungen, gehören einem Bundes- oder Landeskader an oder trainieren fast täglich an Beachvolleyball-Leistungszentren. Respekt vor allen Teilnehmerinnen, insbesondere vor der Leistung von Jule Mantsch und Annika Berndt.
Halbfinale
Bereits am Vortag gab es die Paarung Mantsch/Heisler gegen die Landesmeisterinnen Baden-Württembergs Leonie Büdenbender/Chiara Nadali. In der Runde W2 gab es noch einen deutlichen Sieg von 15:8 und 15:6. Allerdings ist ein Halbfinale zumeist das schwerste Spiel eines Turniers, entweder „Top oder Flop“.
Entsprechend war das Halbfinale geprägt von Nervosität und Anspannung auf beiden Seiten. Mantsch/Berndt schienen zunächst ihre Nerven besser im Griff zu haben, doch am Ende des Satzes drehte sich der Spieß, Büdenbender/Nadali wurden ruhiger, zeigten ihr Können und gewannen mit 13:15.
In der Satzpause fand Bundestrainer Jörg Ahmann wohl die richtigen Worte, sein Schützlinge dominierten den zweiten Satz und gewannen ihrerseits mit 15:6.
Wie so oft im Beachvolleyball, fängt das Spiel im Entscheidungssatz von vorne an, mit einem 0:0. Beide Paare versuchten ihr Glück in den Offensivelementen im Aufschlag und Angriff, entscheidend aber der Side-Out, den Jule/Annika jetzt perfekt beherrschten. Im Gegensatz zu Satz eins, wussten sie jetzt in der heißen Phase des Satzes zu überzeugen, spielten konzentriert ihr Spiel, gewannen mit 15:10. Der Einzug in das Finale war nun perfekt, der Jubel riesengroß.
Finale
Vor knapp 300 Zuschauern auf dem ehemaligen Gelände der Zeche Jacobi, fand in einem ehrwürdigen Rahmen das Finale statt. Im Finale trafen Mantsch/Berndt auf die Landesmeisterinnen aus Bayern, mit Maja Hau/Charlotte Körber.
Befreit von allem Druck, der Anspannung und der Nervosität, machten Jule und Annika nun ihr bestes Spiel des Turniers. Die Tonnen Last schienen wie abgefallen, die beiden fühlten sich nun „Pudelwohl“. In allen Bereichen konnten die beiden Nationalspielerinnen nun ihre ganze Stärke präsentieren, dominierten das Spiel vom ersten gespielten Punkt bis zum letzten. Jule Mantsch überzeugte im Block, Annika Berndt im Angriff, zudem liefen sie in der Abwehr zur Höchstform auf.
Mit 15:9 und 15:7 war das Ergebnis des Finales um die Deutsche Meisterschaft dann auch recht deutlich. Maja Hau/Charlotte Körber erwiesen sich als sympathische und faire Silbermedaillen-Gewinnerinnen, waren die ersten Gratulantinnen an Jules/Annikas Seite.
Deutsche Meisterinnen U18: Jule Mantsch und Annika Berndt.
Nachdem sich Jule und Annika herzten, Bundestrainer Jörg Ahmann seine Mädchen in die Arme schloss, der Spurt von Jule Mantsch zu ihrem Vater Rob. Nicht nur der Vater im eigentlichen Sinn, sondern auch der Vater des Erfolgs. Die Dankbarkeit für das jahrelange Training, die Unterstützung und gemeinsame Schinderei drückten sich in minutenlangen Umarmungen und Tränen aus. Mutter Moni durfte natürlich auch nicht zu kurz kommen, so vergaß die 17-jährige Jule alles um sich herum, denn das wichtigste auf der Welt ist schließlich die Familie.
Fast wie eine zweite Familie „die Heislers“ mit ihrer alten Partnerin Britt. Auch hier wurde unendlich gedrückt, geherzt und gejubelt. Einfach sympathisch und bodenständig!
Unter den Klängen von „We are the Champions“ der Rockgruppe Queen, fand um 16:00 Uhr die Siegerehrung statt.
Nach dem Gewinn der Deutschen U20 Meisterschaft, nun auch der zweite DM-Titel in diesem Jahr. Zudem konnte Jule Mantsch ihren Titel in der U18 verteidigen, den sie im Vorjahr mit Kim Prade gewonnen hatte.
Die RE Volleys D1 Spielerin darf sich fortan 3-fache Deutsche Meisterin nennen.
Die TG Rote Erde Schwelm gratuliert auf diesem Weg seiner Spielerin Jule Mantsch zu dem außergewöhnlichen Erfolg.
Gratulation auch an alle anderen 63 Teilnehmerinnen der Deutschen Meisterschaft.
Auch wenn diese Spielerinnen nicht die Goldmedaille gewonnen haben, so haben sie Großartiges geleistet, für ein gutes Abschneiden alles getan und für einen tolles Turnierwochenende gesorgt.
Der Bericht über die RE Volleys D1 Spielerin Britt Heisler folgt morgen.
Abschlusstabelle:
Platz | Team | Verein | Punkte* |
1 | Heidelberger TV (NVV) – TG Rote Erde Schwelm e.V. (WVV) | 8 | |
2 | TSV Karlstadt (BVV) - Beach4U (BVV) | 6 | |
3 | BSV Ostbevern 1923 e. V. (WVV) - TSV Ansbach (BVV) | 4 | |
4 | Vc Freudental (VLW) - Tübinger modell (VLW) | 3 | |
5 | SC Neubrandenburg (VMV) - 1.VC Stralsund (VMV) | 2 | |
5 | Vfr Umkirch (SBVV) - SV Kirchzarten (SBVV) | 2 | |
7 | Sv Blau Weiß Aasee Münster (WVV) - TuS Heiligenstein (VVRP) | 1 | |
7 | FTSV Straubing (BVV) - TSV Sonthofen (BVV) | 1 | |
9 | Rotation Prenzlauer Berg - Rotation Prenzlauer Berg Berlin (VVB) | 0 | |
9 | Kieler TV (SHVV) | 0 | |
9 | VBC Hassloch (VVRP) - TGM Mainz-Gonsenheim (VVRP) | 0 | |
9 | FC St. Pauli (HVBV) | 0 | |
13 | VG WiWa Hamburg (HVBV) - SC Potsdam (BVV) | 0 | |
13 | SVG Lüneburg (NWVV) - TSV Giesen Grizzlys (NWVV) | 0 | |
13 | SC Memmelsdorf (BVV) - TB Regenstauf (BVV) | 0 | |
13 | VCO Münster (WVV) | 0 | |
17 | TG Rote Erde Schwelm e.V. (WVV) - DJK Tusa 06 Düsseldorf e.V. (WVV) | 0 | |
18 | VV Schwerte (WVV) | 0 | |
19 | SV KA-Beiertheim (NVV) - SV KA- Beiertheim (VLW) | 0 | |
20 | 1. VC Wiesbaden (HVV) - 1.VC Wiesbaden (HVV) | 0 | |
21 | TSV Turnerbund München e. V. (BVV) - TSV Sonthofen (BVV) | 0 | |
21 | TSV Sonthofen - TSV Ansbach (BVV) | 0 | |
23 | DJK Tusa 06 Düsseldorf (WVV) - DJK TUSA 06 Düsseldorf (WVV) | 0 | |
23 | Beach4U (BVV) - TV Lenggries (BVV) | 0 | |
25 | USC Magdeburg e.V. (VVSA) - USC Magdeburg | 0 | |
25 | TSG KW Boxberg/Weißwasser (SSVB) | 0 | |
25 | Rotation Prenzlauer Berg Berlin - SG Rotation Prenzlauer Berg | 0 | |
25 | VC Blau-Weiß Brandenburg (BBVV) - SC Potsdam (BBVV) | 0 | |
29 | SV Lok Engelsdorf e.V. (SSVB) - SV Lok Engelsdorf e.V. | 0 | |
29 | VCO Münster (WVV) - Volleyball Club Olympia Münster e.V. (WVV) | 0 | |
29 | Kieler TV (SHVV) | 0 | |
29 | Hünfelder SV (HVV) | 0 |