Pressebericht WP/WR: Volley-Kids bleiben in Bewegung

Verein freut sich über große Nachfrage

Spiel und Spaß in der schulfreien Zeit: Beim Sportcamp der RE Schwelm sind junge Mädchen mit Eifer bei der Sache. Verein freut sich über große Nachfrage

Schwelm Das war wohl erstmal das letzte Event, das die TG Rote Erde Schwelm austragen durfte. Noch in den Herbstferien wurde der Volleyball von jungen Einsteigerinnen und Spielerinnen der „Minis“ gepritscht, gebaggert und geblockt. Nachdem vor einer Woche nun die nächsten Einschränkungen für den Sportbetrieb verkündet wurden, heißt es erstmal eins: Der Volleyball muss wieder zur Seite gelegt werden.

Gereon „Geri“ Duwe, Abteilungsleiter und kreativer Kopf der Schwelmer Volleys hatte schon seit einiger Zeit die Idee, ein Volleyball-Feriencamp ins Leben zu rufen. Den entscheidenden Impuls für das Camp in den Herbstferien gaben dann die Eltern der Spielerinnen, die Duwe vom Team der „Minis“ kennt. Sie baten ihn, auch in den Ferien Trainingseinheiten anzubieten, da ihre Kinder sonst so unausgelastet seien.

Kinder sind ausgeglichener

Es gab auch Elternteile, die ihm großen Dank ausgesprochen hätten, da ihre Schützlinge, die im Training neu eingestiegen sind, durch den Sport besser schlafen könnten und ausgeglichener seien. Die Jüngsten haben während des normalen Trainingsbetriebs in drei Einheiten pro Woche die Möglichkeit, die Bälle übers Netz fliegen zu lassen.

Mit dem finalen Anstoß seitens der Eltern wurde die Planung erst drei Wochen vor Beginn des Camps eingeleitet. „Wir wollten den Kindern die Möglichkeit geben, sich auszutoben“, erzählt Duwe und weist dabei auch auf den Einfluss der Pandemie auf die Kinder hin: „Durch Corona wird der Bewegungsdrang unterdrückt und die Nähe zu sozialen Kontakten genommen“, verdeutlicht der Coach die Intention des Spaßcamps.

„Sport ist die eine Sache, aber es geht auch um die Nebeneffekte, die man durch die sportliche Erziehung erreichen kann“, so Duwe weiter. Die Ausgeglichenheit, die mit körperlicher Betätigung und Auslastung erzielt wird, sei nicht zu unterschätzen. Das äußere sich auch in der Nachfrage, weshalb sich in den beiden Herbstferienwochen bis zu 60 Kids in volleyballähnlichen Spielen und Wettkämpfen täglich drei Stunden lang austoben konnten und die Gemeinschaft genossen. Organisator Gereon Duwe war von der Resonanz überwältigt: „Die Nachfrage war einfach irre!“

In der ursprünglichen Planung waren an den beiden Freitagen vereinsübergreifende Turniere unter den jungen Volleyballerinnen angesetzt, die aufgrund der zunehmend steigenden Corona-Infektionszahlen aber gestrichen werden mussten. Neben dem Ennepe-Ruhr-Kreis waren auch Städte wie Wuppertal, wo die gegnerischen Vereine unter anderem hergekommen wären, auf der Übersichtskarte der Infektionszahlen ebenfalls in ein alarmierendes Rot getaucht. Infolgedessen wurden die Turniere nur intern unter den Beteiligten der TG Rote Erde ausgetragen.

Trotz der Rahmenbedingungen hatten die neun- bis zwölfjährigen Mädchen großes Vergnügen beim Herbstferiencamp und wurden somit auch in der schulfreien Zeit bei Laune und Bewegung gehalten. Duwe und sein Kollege Carsten Limberg konnten den dritten Trainerposten mit jemand ganz besonderem besetzen. Die Bundesligaspielerin Andrea Harbring unterstützte die Schwelmer tatkräftig. „Das war für die Mädchen ganz toll. Die hatten da natürlich auch die Möglichkeit, sie einiges zu fragen“, gibt Duwe die Freude der Volleyballmädels wieder.

Grundlagentechnik wird gefördert

Mit den Spielen und Übungen, die sich an die Sportart anlehnen und die Grundlagentechniken fördern sowie das Auge für den Ball schulen, wurde am spielerischen Potenzial der Kids gearbeitet. Durchweg stand aber der Spaß im Vordergrund, der die Juniorinnen in den beiden Wochen immer wieder in die Halle lockte.

Das Herbstferiencamp machte das Engagement der Schwelmer TG und auch die Relevanz des Vereinssports um ein neues deutlich. „Wir wollen zusammen etwas schaffen und eine Gemeinschaft bilden“, gibt Duwe die Mentalität seiner Abteilung wieder. „Durch meine Tochter weiß ich auch, wie wichtig das ist. Wir wollen den Kindern helfen, die Begeisterung am Sport zu finden“, so der Familienvater, dessen Begeisterung für Volleyball auf seine Tochter übergegangen ist.

Für das kommende Jahr hätte seine Abteilung auch bereits Pläne. „In den Osterferien wollen wir noch mal ein ähnliches Format fahren, vielleicht sogar ein bisschen größer. Das hängt aber auch von Corona ab“, meint Duwe mit Blick auf die potenziellen Camps, in denen er gern eine Ganztagsbetreuung für drei verschiedene Altersgruppen anbieten würde.

Es ist noch unsicher, wie die Corona-Situation dann aussehen wird. Feststeht jedoch, dass die Bewegung von Kindern trotz aller Einschränkungen, die das Virus sowohl für Familien und als auch für Vereine mit sich bringt, nicht außer Acht gelassen werden sollte.


Bericht: Isabelle Rust

Printausgabe: 04.11.2020 (WAZ-Gruppe: Westfälische Rundschau, Westfalenpost)