In der Handball-Verbandsliga spielt bei der Ahlener SG II die RE Schwelm trotz hoher Führung nur 31:31 (20:11), bleibt aber an zweiter Stelle der Tabelle. Für die Mannschaft von RE-Trainer Henning Becker war es nach zuvor fünf Siegen in Serie ein klarer Punktverlust. Vor den beiden schweren Auswärtsspielen in Bommern und Gevelsberg verpassten sie es, ihre gute Form zu bestätigen und zwei wichtige Punkte mitzunehmen.
Gäste müssen vier Ausfälle kompensieren
Trotz der Ausfälle von Marco Fritzsche, Tobias Fleischhauer, Marty Monsees und Ruben Köhrer waren die Gäste über weite Strecken die dominierende Mannschaft. Becker verteilte die Last auf viele Schultern und wechselte frühzeitig ohne Qualitätsverlust durch, wobei er mit Nils Pape und Dani Wernscheidt Unterstützung aus der zweiten Mannschaft bekam. Sein Team dankte es ihm mit einer sehr guten Deckungsleistung. Im Angriff spielten sie mit viel Tempo und rissen so Lücken in der Ahlener Abwehr. Nach nicht einmal fünf Minuten nahmen die Hausherren beim Stand von 0:5 ihre Auszeit, was jedoch nichts an den Kräfteverhältnissen änderte.
Keinen Treffer in Überzahl
Die deutliche Pausenführung baute die RE im zweiten Durchgang bis auf elf Tore aus und zeigte bis zum 28:20 (49.) eine hervorragende Leistung, blieben zwischendurch in einer vierminütigen Überzahl jedoch ohne eigenen Treffer. Danach verlor der Tabellenzweite vollkommen den Faden. Im Angriff verstrickten sie sich in Einzelaktionen und warfen den Ball viel zu leicht weg, sie wirkten ideenlos und ließen alles vermissen, was sie im bisherigen Spielverlauf ausgezeichnet hatte. Die Hausherren nutzten den Einbruch der RE und liefen einen Tempogegenstoß nach dem anderen, wodurch sie den Rückstand Stück für Stück verkürzten. Auch eine Auszeit von Becker änderte nichts, die Fehlerquote in den letzten zehn Minuten aufseiten der Schwelmer blieb enorm hoch.
Ahlen II schafft fast noch den Sieg
Mit zwei 4:0-Läufen glichen die Ahlener die Partie aus. Kevin Kliche brachte sein Team per Siebenmeter noch einmal in Führung, die Ahlener konterten ihrerseits von der Linie. In den letzten gut 30 Sekunden hatten die Gäste noch einmal die Chance zum Sieg, schafften es aber nicht mehr, sich eine gute Wurfposition zu erspielen. So stand am Ende der dritte Minuspunkt der RE zu Buche. Zwar merkte man in der Schlussphase, dass einige wichtige Akteure fehlten, zuzuschreiben hatten sich die Schwelmer den Punktverlust dennoch selbst. Das sah auch Becker so, der mit der schwachen Schlussphase haderte: „Das Ergebnis ist sehr unnötig für uns. In der letzten Viertelstunde haben wir alle Fehler gemacht, mich eingeschlossen. Wir haben den Gegner durch unsere vielen Fehler selbst wieder ins Spiel geholt. Das Resultat ist bitter, aber daraus müssen wir lernen.“
Quelle: WAZ Mediengruppe