RE Schwelm trotzt den personellen Sorgen

Gleich vier Leistungsträger fehlten RE Schwelm. Dazu frühe zweite Zeitstrafen. Doch das Kollektiv sichert sich den Sieg in Dorstfeld.

Mit elf Treffern der erfolgreichste Schütze für RE Schwelm beim Gastspiel in Dorstfeld: Ruben Köhrer. Foto: MiScheuermann / Archiv

Mit dezimiertem Kader behauptete sich Handball-Verbandsligist RE Schwelm mit 30:28 (12:12) beim ATV Dorstfeld. Nach zwei schwächeren Auftritten meldeten sich die Kreisstädter mit einer sehr guten Leistung zurück. Neben den Jonas Fähmel fehlten Marty Monsees, Kevin Kliche und Keeper Jan-Lukas Pape. Dafür half Moritz Meuren aus und sorgte vorne wie hinten für wichtige Aktionen. „Einen großen Dank an ihn, dass er eingesprungen ist und uns mit seinem Spiel wirklich sehr geholfen hat“, lobte RE-Trainer Henning Becker. Für den erkrankten Pape half Dhani Otis Wernscheid aus der zweiten Mannschaft aus und bildete mit Marco Fritzsche das Torhüterduo.

Frühe zweite Zeitstrafe für Fleischhauer

Der Start ins Spiel verlief für die RE alles andere als reibungslos. Das Team hatte in der Deckung Schwierigkeiten sich zu finden, geriet bereits nach fünf Minuten mit 1:4 ins Hintertreffen. Zu allem Überfluss kassierte Tobias Fleischhauer in der 18. Minute seine zweite Zeitstrafe und musste lange Zeit von der Bank aus zuschauen. In der Abwehr waren die RE-Spieler stets einen Schritt zu weit vom Gegner entfernt, was vor allem Lukas Wollbrink, der die RE bereits im Hinspiel vor einige Probleme stellte, zu freien Abschlüssen nutzte und sein Team in Führung brachte. Nach dem 7:11 (22.) nahm Becker seine Auszeit, die sofort Wirkung zeigte. Die Gäste ließen bis zur Pause nur noch einen Treffer zu und spielte vorne diszipliniert ihre Angriffe zu Ende. Der starke Spielmacher Yannick Brockhaus sorgte eine Minute vor dem Halbzeitpfiff mit einem seiner sechs Treffer für den verdienten Ausgleich.

Becker lobt das Kämpferherz

RE Schwelm lebte von eine sehr guten Zusammenspiel und großem Engagement in der Abwehr, mit dem sie zu Beginn des zweites Spielabschnitts sofort die Spielkontrolle übernahmen. Binnen vier Minuten erzielten sie vier Treffer, in dieser Zeit hielten sie das eigene Tor sauber. „Wir haben in der Halbzeit nochmal das aufgegriffen, über was wir unter der Woche gesprochen haben. Die Jungs haben eine super Reaktion auf die letzten Spiele gezeigt und ihr Kämpferherz bewiesen“, freute sich Becker über das beherzte Auftreten seiner Spieler. „Das müssen wir mitnehmen und auch in den nächsten Wochen so abrufen wie heute.“

Wichtige Leistungsträger kompensiert

In den schwierigen Momenten hatten die Kreisstädter immer die richtigen Antworten parat. Nach Fleischhauer kassierte mit Bastian Möller ein weiterer wichtiger Abwehrspieler seine zweite Strafe, was sie mit einer geschlossenen Teamleistung auffingen. Als der ATV zwischenzeitlich auf 20:22 (45.) verkürzte, stellte Schwelm durch drei schnelle Treffer von Ruben Köhrer, Dennis Domaschk und Brockhaus den Vorsprung wieder auf fünf Toren. In der Schlussphase versuchten die Hausherren alles, um zumindest einen Punkt mitzunehmen und kamen mehrfach auf zwei Tore heran, für mehr reichte es nicht mehr. Die RE bewies mentale Stärke, der junge Yannick Adam sorgte durch seine beiden Treffer für wichtige Entlastung. Letztlich brachten sie das knappe Ergebnis über die Zeit und gingen als verdienter Sieger vom Feld. Becker imponierte dabei, wie seine Mannschaft die Ausfälle wichtiger Leistungsträger kompensierte: „Nach anfänglichen Schwierigkeiten haben wir uns in der Deckung gefunden und es Dorstfeld wirklich schwer gemacht. Die Einstellung hat heute von Anfang an gepasst, das war genau das, was ich als Trainer sehen möchte.“

RE Schwelm: Fritzsche, Wernscheid – Köhrer 11/4, Brockhaus 6, Bezirgiannis 5, Domaschk 2, Adam 2, Möller 1, Meuren 1, Fleischhauer 1, Schmitz 1, J.-M. Monsees, D. Kliche.

Quelle: WAZ Mediengruppe