Damen von Rote Erde wurde durch eine neue Mannschaft ersetzt

RE Schwelm - TV Hasperbach 24:4 (8:0)

Manch ein Zuschauer rieb sich verwundert die Augen, als das Spiel nach 60 Minuten abgepfiffen wurde. Die letzten 30 Sekunden klatschte die Tribüne zusammen mit der Auswechselbank laut die ablaufenden Sekunden mit, bis das 24:4 unter Dach und Fach gebracht wurde. Was war das bloß für eine bärenstarke Mannschaft, die heute statt unserer Damen aufgelaufen war ? ... aber: ... das waren tatsächlich unsere Damen, die sich für drei Monate schweißtreibender Vorbereitung selber belohnt haben und ein dickes Ausrufezeichen setzten. Hasperbach trat sicherlich ersatzgeschwächt an, aber Rote Erde lieferte auch eine starke Vorstellung ab und ließ zu keinem Zeitpunkt Zweifel aufkommen, wer die Halle als Sieger verlassen würde.

Rote Erde legte los wie die Feuerwehr und führte nach acht Minuten bereits mit 4:0. Die Abwehr stand dabei sehr sicher und ließ kaum Torchancen der Gäste zu. Die torgefährlichen Rückraumspielerinnen wurden weit vor dem Tor attackiert und kamen nie zu Abschlussmöglichkeiten. Stattdessen konnten unsere Damen immer wieder Gegenstöße laufen und hätten durchaus noch deutlicher führen können. Teilweise fehlte in manchen Situationen ein wenig Spielübersicht und wurde zu spät oder gar nicht auf freie Außenspielerinnen abgelegt, Rote Erde hielt das hohe Tempo aber über die gesammte Spielzeit durch. Zwischen der neunten und der 23. Minute herrschte dann Torflaute. Unsere Damen erspielten sich zwar immer wieder Torchancen, nutzen diese aber nicht, um die Führung auszubauen. Hasperbach hatte mit zwei Siebenmeterwürfen die Möglichkeit, aufzuholen. Laureen Strohmeier entschärfte diese jedoch und rettete den Vorsprung. Marie Hartje brach schließlich den Bann und traf in der 23. Minute zum 5:0 und 6:0. Rote Erde machte weiter Druck und baute die Führung bis zur Pause auf 8:0 aus. Trainer Jan Kraffzick war entsprechend mehr als zufrieden: "Ich habe in 25 Jahren als Trainer noch nie eine Halbzeit zu Null erlebt. Das war eine bärenstarke Abwehrleistung, wobei wir trotzdem noch vier bis fünf Tore mehr hätten machen müssen".

Im zweiten Abschnitt erhöhte Rote Erde bis zur 36. Minute auf 11:0, ehe die Gäste ihren ersten Treffer erzielen konnten. Bis zur 42. Minute konnte Hasperbach den Rückstand bei elf Toren halten (13:2, 14:3, 15:4), danach allerdings spielte nur noch Rote Erde und zeigte, zur Freude von Trainer Jan Kraffzick, was sie in der Vorbereitung alles gelernt hatte. Schnelle Mitte, Übergänge über die Außenbahnen, Spielzug "Eins links" ... mit viel Tempo bauten unsere Damen die Führung aus und siegten am Ende verdient mit 24:4. Haupttorschützin war unser "Küken" Mia Brüntrup mit 7 Toren , gefolgt von einem zweiten "Küken" Marie Hartje mit 6/1 Toren. "Ich denke, die Jugendspielerinnen in die Damenmannschaft hochzuziehen, war keine so ganz falsche Entscheidung. Die haben sich bisher super entwickelt, und ich bin mir sicher, dass die in einem halben Jahr noch einmal einen Schritt weiter sind".

Auch mit den weiteren Neuzugängen war der Trainer zufrieden. Lara Barth präsentierte sich vor allen Dingen in der Abwehr stark und räumte als vorgezogene Mitte ordentlich auf. Laureen Strohmeier wurde wenig gefordert, weil die Abwehr wenig Torwürfe zuließ, parrierte aber einige Male glänzend, wenn eine Gegenspielerin frei vor dem Tor auftauchte. Kim Blank musste leider Mitte der ersten Halbzeit vom Feld genommen werden, nachdem sie mit dem Kopf auf den Boden geschlagen war.  Emina Rasidovic konnte mit einer Mandelentzündung nicht mitspielen. "Langsam wächst hier echt eine Einheit zusammen. Ich bin sehr gespannt, wo wir in ein oder zwei oder drei Monaten stehen".

Manch ein Zuschauer rieb sich verwundert die Augen ... um noch einmal die Eingangsworte zu wiederholen. Es gab großes Lob von den Zuschauern, die uns ja auch in der vergangenen Saison schon oft verfolgt haben und einvernehmlich sagten, dass die Mannschaft einen Quantensprung gemacht hat. Die lange Vorbereitung und der große Kader zahlen sich nun aus, und nun heißt es, "am Ball bleiben". In der kommenden Woche wartet mit Volmetal ein stärkerer Gegner auf unsere Damen und Rote Erde muss den Schwung aus diesem Spiel mitnehmen. Trainer Jan Kraffzick kann dabei erneut aus dem vollen schöpfen, da auch die Urlauberinnen zurück sind. "In Volmetal wird sich zeigen, ob wir oben mitspielen können. Das wird ein echter Prüfstein werden", kommentierte Trainer Jan Kraffzick. Anwurf ist um 17 Uhr in Volmetal.

 

Es spielten gegen Hasperbach mit:

Battista n.e., Strohmeyer (1.-60.), Solmaz, Krebs, Karsten, M. (3/1), Karsten, J. (4), Forberg (1), Hartje (6/1), Barth, Brüntrup (7), Blank, Aab (2), Hindemith (1)